vom laubfeuer


der herbst zeigte sich uns heute an seinem ersten tag von seiner besten seite. auch einige passanten griffen zum farbigen accesoire und leuchteten wie helle polarsterne inmitten einer dick eingemummelten meute von menschen.
komisch. ich erinnere mich nicht einmal, dass der sommer sich verabschiedet hat. neben heitren spaziergängen zündete der eine oder andere ein laubfeuer aus dem ersten heruntergefallenen laub an und verb(r)annte somit die ersten zeichen der sommerlichen vergänglichkeit. wie so oft schaut man meditativ ins feuer und lässt sich von rauch und flammen in die tiefsten tiefen des leeren kopfes tragen. still hegt man den wunsch, der leere zustand möge nicht aufhören, das feuer solle weiterbrennen und der zufriedene zustand anhalten. ein paradoxes ereignis.
das betrachten von verbrennendem holz oder laub schafft leere, doch wie sieht es mit dem feuer in uns aus? woher sollen wir wissen, was wir als brennmaterial verwenden und was nicht? sind wir überhaupt noch in der lage zu wissen ob das gefühl in uns das feuer, oder eher nur die glühende kohle ist?
bekanntlich ist dort wo rauch ist, auch feuer. nur ist es ein unterschied, ob es frisches, trockenes oder feuchtes holz vom letzten beziehungskrach ist. und ratsam ist es auch, ein feuer auf feuchtem holz nicht zu entfachen. dies führt nur zu weiterem rauch und bringt einem wieder nur tränen in die augen. empfehlenswert ist es auch nicht, das feuer auf höchster flamme brennen zu lassen. zu leicht kann man sich an den eigenen oder den fremden flammen verbrennen. um herauszufinden ob ihr wirklich von einem feuer vorangetrieben werdet, solltet ihr mal darauf achten, ob nicht nur ihr die einzigen seid, die ständig laub oder holz nachlegen, sondern auch der oder die andere ein auge darauf haben. auch ein feuer beruht auf gegenseitigkeit.
solange ihr nicht die motte seid, die an der flamme verbrennt, seid ihr in sicheren händen. seid jedoch vorsichtig im umgang mit anderen feuern! einige hände sind bereits rußig und schwarz...

s.

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